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Rimpel Leifels Architekten Partnerschaftsgesellschaft mbB

Architektonisches Konzept

Die Villa Baltic ruht wie selbstverständlich im Park von Arendsee im Westen von Kühlungsborn direkt an der Ostsee. In der Vergangenheit durchlebte sie die wechselhafte deutsche Geschichte und wurde immer wieder überformt, um sie der jeweiligen Zeit nutzbar zu machen.

Nach langer Zeit des Stillstandes findet sie nun zu ihrem alten Glanz zurück und steht Urlaubsgästen wie auch den Kühlungsbornern als repräsenatives, kulturhistorisches Gebäude offen.

An ihre Seite stellt sich begleitend das Hausmann Retreat Hotel.

Alt und neu gehen eine Symbiose ein und wachsen somit gemeinsam zu einer Einheit, wobei sich das Neue zu Gunsten des Bestandes zurücknimmt und die Solitärstellung der denkmalgeschützen Villa Baltic wahrt.

Der Übergang zwischen den beiden eigenständigen Baukörpern nimmt den Rhythmus des vorgelagerten Kollonadenganges der Villa Baltic auf und bildet einen Filter zwischen dem öffentlichen Raum der Parkanlage und der introvertierten Nutzung des Hotels.

In der Nahtstelle wird die klassische Bäderarchitektur der Ostsee in eine neue Formensprache mit der klaren Linienführung zeitgenössischer Architektur übersetzt.

Die neuen Elemente integrieren sich leise in das bestehende Ensemble, verlängern den historische Bau und treten in den Dialog mit der umliegenden Landschaft zwischen Park und Ostsee.

Die typischen vorspringenden vertikalen Fassadenteile lassen den Neubau trotz seiner Viergeschossigkeit filigran und luftig wirken. Durch die um 90° verdrehte Firstlinie des symmetrischen Satteldaches entstehen in der Nord-West sowie in der Süd-Ost Ecke des Gebäudes Hochpunkte, die die betonten Endpunkte der Villa Baltic spiegeln und dem Ensemble das Gleichgewicht geben.

In der zweiten Ebene folgt die hell getünchte Holzfassade der regionalen Identität Kühlungsborns mit ihrer typischen Architektursprache entlang der Ostseeallee.

Die Villa Baltic und das Hausmann Retreat Hotel bilden eine Einheit voller Kontraste - sie gesellen sich in jedem Bereich stimmig zueinander und schaffen überzeugende Synergien:

Geschichte und Zukunft. Neobarock und Sichtbeton. Rückbesinnung und Offenheit. Wilde Natur der Ostsee und mondänes Flair.

Erschließung und Innere Struktur

Sowohl die Villa Baltic als auch das Hausmann Retreat Hotel sind in den öffentlichen Baltic Park eingebettet. Mit seiner Identität, Geschichte und der zentralen Lage ist der Park Anziehungspunkt für Besucher und lädt mit seiner Vielfalt zum Verweilen ein.

Das Erdgeschoss des Hausmann Retreat Hotels schafft einen fließenden Übergang zwischen Strand, Park und Architektur ohne dabei die Privatsphäre und den Rückzugsort der Gäste zu stören.

Die transparent gestalteten Räume werden durch die öffentlichen und halböffentlichen Bereiche des Hotels und des Spa-Bereiches gefüllt. Zusätzlich bieten ein Frühstücks- und Tages-Café, die flexibel nutzbaren Räume für kulturelle Veranstaltungen, Tagungen oder Kunstausstellungen sowie einige wenige Concept Stores auch Tagesgästen die Möglichkeit, das geschaffene Ensemble zu erleben.

Im den oberen Geschossen des Hausmann Retreat Hotels offenbart sich dem Besucher eine räumliche Differenzierung zwischen dem zurückgezogenen, privaten Bereich der Hotelzimmer und den hellen, fließenden Räumen im SPA-Bereich im ersten Obergeschoss.

Übergänge ohne Trennung zwischen Innen und Außen, Ein- und Durchblicke, Holz, Eichenparkett und moderne Sichtbetonwände prägen das Raumerlebnis.

Das „Ankommen“ der Gäste erfolgt sowohl über die repräsentative, der Ostsee zugeneigten Seite der Villa Baltic als auch über die Südfassade des Neubaus im Park.

Die temporären Parkplätze dienen zum Check-In und zur ersten Orientierung. Durch zwei ausgebildete Lobby-Bereiche kommt niemand „an der falschen Seite“ an und wird unmittelbar nach der Ankunft in Empfang genommen.

Die Villa Baltic und das Hausmann Retreat Hotel sind barrierefrei erschlossen und sowohl auf der Erdgeschossebene als auch auf der Tiefgaragenebene miteinander verbunden.

Der ruhende Verkehr sowie die Andienung der Gastronomie und des Hotels findet ihren Platz in der zweigeschossige Tiefgarage, um den Park und die ruhige Atmosphäre des Ortes zu wahren und dem Gast ein Maximum an Komfort zu bieten.

Energieversorgung
Ökologie und Wirtschaftlichkeit

Die Architektur des Hausmann Retreat Hotels verbindet Nachhaltigkeit und Exklusivität.

Durch die gegeneinander verdrehten Grundrisse der einzelnen Etagen entsteht zwar auf den ersten Blick eine größere Hüllfläche des Gebäudes, jedoch werden auf diese Weise überwiegend natürlich belichtete und belüftete Innenräume geschaffen, die so ein hohes Maß an Aufenthaltsqualität bieten und nur sparsam mit erforderlicher Technik abgestattet werden müssen.

Unabhängig von den verschiedenen Tages- oder Jahreszeiten gibt das Haus immer wieder Sichtachsen auf die Ostsee und den angrenzenden Park frei.

Großzügige Fensterflächen sorgen für ausreichende Versorgung mit Tageslicht und Frischluft. Die vorgesetzte Kollonadenreihe verschattet die Fassade bei hochstehender Sonne und bietet somit einen natürlichen sommerlichem Wärmeschutz. Die tiefstehende Wintersonne hingegen dringt tief in die Zimmer ein und belichtet die Räume ausreichend.

Für die großflächigen Bereiche des SPA sowie für die innenliegenden, dienenden Räume wie Flure, Bäder und Backoffice ist eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und sommerlicher Kühlung vorgesehen und kann bei Bedarf zusätzlich den Mehrzweckraum versorgen.

Für die Wärmeversorgung ist die Nutzung von Erdwärme als bivalentes System mit Wärme-Unterstützung bei Spitzenlasten denkbar.

Unterstützt wird die Haustechnik durch flächenbündig integrierte Solaranlagen auf den nach Süd-West geneigten, vom denkmalgeschützten Bestand nicht einsehbaren Dachflächen.

Zielsetzung ist es, alle verwendeten Materialien aus nachwachsenden oder recyclebarem Baumaterialien zu beziehen.
Sie sollen regional und klimagerecht hergestellt, verarbeitet und nach dem Cradle to Cradle (C2C) Ansatz ausgewählt werden. Dieser Ansatz steht für eine durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft.